In den letzten Jahren ist die Coaching-Branche sehr stark gewachsen. Niedrige Markteintrittsbarrieren und attraktive Verdienstmöglichkeiten lassen den Markt seit Jahren kontinuierlich wachsen. Doch Statistiken zufolge ist der Trend noch lange nicht vorbei. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du ein Stück vom Kuchen abbekommt und dich erfolgreich selbständig machen kannst als Coach

Kann sich jeder als Coach selbständig machen? Wer darf sich Coach nennen?

Ein Coach unterstützt Menschen dabei, berufliche oder private Ziele zu erreichen. Der Begriff Coach ist nicht geschützt, weshalb jeder sich als Coach bezeichnen darf, der meint, mit seinen Fähigkeiten anderen Menschen helfen zu können. Dadurch ist es für Interessenten schwieriger, qualifizierte Coaches von denen zu unterscheiden, die keine Erfahrung oder Expertise haben. 

Tipp: Echte Kundenstimmen in Form von Videos, Zertifikate, Presseartikel oder renommierte Fortbildungen können die Eignung als Coach untermauern und somit Vertrauen bei der Zielgruppe aufbauen! 

Was verdient man als selbständiger Coach und welche Ausgaben hat man?

Die Verdienstmöglichkeiten als selbständiger Coach hängen von vielen Faktoren ab, wie z.B.:

  • dem verkäuferischen Geschick
  • der Größe des Problems und der Effizienz der angebotenen Lösung
  • der Dauer und Intensität der Betreuung
  • der Konkurrenzsituation

In den meisten Fällen berechnen Coaches einen monatlichen 4-stelligen Betrag bei einer Laufzeit von 3-12 Monaten. Eine Setup-Gebühr (die häufig ein Vielfaches des monatlichen Fixums ist) kann ebenfalls berechnet werden und deckt bei selbständigen Coaches den erhöhten Mehraufwand beim Beginn einer Zusammenarbeit. 

Beispiel: Ein Fitnesscoach der erfolgreichen Unternehmern dabei hilft, gesünder zu leben und somit die Leistungsfähigkeit im Beruf erhöht ohne lästiges Kalorienzählen oder Stunden im Fitnessstudio zu verbringen, muss am Anfang den Kunden und seine Gewohnheiten kennenlernen und einen Plan ausarbeiten. Dafür verlangt der Fitnesscoach 3000 Euro netto. Für die monatliche Betreuung, Anpassungen am Gesundheitsplan etc. fallen monatliche Fixkosten in Höhe von 1200 Euro an.

Auf der anderen Seite haben Coaches häufig geringe Ausgaben. Vor allem seit der Digitalisierung fallen Kosten für Reisen, Verpflegung und Hotelübernachten weitestgehend weg. Somit benötigt ein Coach eigentlich nur ein Mobiltelefon oder Laptop mit Zugang zum Internet. Genau das macht die Tätigkeit als Coach für viele so attraktiv. In der Realität kommen jedoch noch andere Kosten hinzu für Dienstleister, Werbung, Fortbildung, Tools, etc.

Eine genaue Aufstellung aller Kosten und zukünftigen Cashflows in Form eines kleinen Businessplans kann für Menschen, die als Coach erfolgreich selbständig werden wollen, nützlich sein. Hier ist eine Vorlage zu dem Thema.

Wissen aneignen um sich als Coach selbständig zu machen

Neben dem fachlichen Wissen punkten herausragende Coaches mit didaktischem Wissen und zwischenmenschlichem Verständnis. 

Fachliches Wissen kann man sich je nach Fachgebiet aus dem Studium, bisheriger Arbeitserfahrung oder im Selbststudium durch Videos, Kurse, Fachliteratur oder Fortbildungen aneignen. Neben YouTube gibt es weitere Plattformen wie Skillshare, Udemy oder Masterclass, die einem dabei helfen neue Fähigkeiten zu erlernen. Theoretisches Wissen ist der Grundbaustein, um sich als Coach selbstständig zu machen. Dieses Wissen sollte man dann idealerweise in der Praxis bei sich oder anderen Kunden erprobt haben. Aus diesem Grund ist es für Coaches, die gerade anfangen, ratsam sich um Testkunden zu bemühen. Mehr dazu im Abschnitt zur Kundengewinnung als Coach.

Neben dem fachlichen Wissen muss man als Coach auch in der Lage sein, sein Wissen vermitteln zu können und dabei auf seinen Kunden und seine Wünsche eingehen zu können. Das erfordert ein hohes Maß an Empathie und Feingefühl. Je nach Persönlichkeit des Kunden ist eine andere Herangehensweise notwendig, um das Wissen zu vermitteln und den Coachee seinen Zielen näherzubringen. Einige bevorzugen einen direkten Umgang, während andere mehr Feingefühl benötigen. In jedem Fall solltest du als selbständiger Coach gerne mit Menschen zusammenarbeiten.

Selbständiger Coach auf der Bühne

Die richtige Nische als selbständiger Coach finden

Wenn du in einem bestimmten Thema ein Experte bist, die Thematik liebst und danach lebst, dann ist die richtige Nische für dich als selbständiger Coach offensichtlich. Solltest du aber zu den Generalisten zählen, die sich für viele Themen interessieren, dann kann es eine sehr große Herausforderung sein, die richtige Nische zu finden. Hier zwei Herangehensweisen, um die richtige Nische für dich zu finden.

1. Was willst du nicht

Sich darüber bewusst zu werden, was man nicht machen möchte, ist ein guter Weg, um herauszufinden, was man eigentlich will.

2. In Subnischen eintauchen

Es gibt 3 übergeordnete Nischen:

  • Liebe/Beziehung
  • Gesundheit/Fitness
  • Geld/Wohlstand

 Mit Hilfe einer Mindmap kannst du von diesen 3 übergeordneten Nischen weitere Subnischen entdecken. Hier ein Beispiel:

Gesundheit/Fitness – Fettabbau – erfolgreiche Unternehmer – Agenturinhaber – Webdesign

 Je spitzer deine Nische und die Positionierung als Coach ist, desto einfacher wirst du die Zielgruppe ansprechen können, erkennst die Probleme und Wünsche der Zielgruppe schneller und umfassender und wirst in der Lage sein, besseres Marketing betreiben zu können.

Hier noch eine kurze Liste mit attraktiven Nischen für Coaches:

– Coach für Burnout Prävention für Referendare und Lehrer
– Sprech-Coaching für Speaker
– Coach für verkaufsfördernde Körpersprache
– Coach für Money-Mindset um als Unternehmer endlich die gewünschten Preise abrufen zu können
– Coach für Prozessautomatisierung mit KI für Agenturen

Mache hier einen Nischentest für Coaches und bekomme 3 individuell auf dich zugeschnittene Nischen- bzw. Positionierungsvorschläge mit denen du dich als Coach erfolgreich selbständig machen kannst.

Nische finden als selbständiger Coach durch Mindmap

Wie komme ich als selbstständiger Coach an die ersten Klienten?

Wie bereits geschrieben ist neben dem fachlichen Wissen auch die Erfahrung als Coach essentiell, um seinen Kunden helfen zu können. Das stellt angehende Coaches vor eine Herausforderung, weil Ihnen genau diese Erfahrung fehlt. Daher ist es ratsam, am Anfang der Selbständigkeit als Coach Testkunden zu gewinnen.

Konkret bedeutet es, dass du deine Dienstleistung als Coach (fast) kostenlos anbietest, um Erfahrung als Coach sammeln zu können. Dafür musst du an deine Zielgruppe herantreten und dies offen kommunizieren. Wenn du eine gute Lösung für ein Problem deiner Zielgruppe hast, dann werden die Menschen offen dafür sein, deine Testkunden zu sein, da das finanzielle Risiko wegfällt. Du kannst deine Zielgruppe durch Direktansprache auf Social Media oder durch dein Netzwerk erreichen.

Sobald du die ersten Testkunden erfolgreich betreut hast, kannst du durch unterschiedliche Strategien weitere Kunden aufbauen, wie z.B. durch Facebook-Gruppen. Um schnell an Reichweite zu kommen bieten sich bezahlte Werbeanzeigen bei Google oder Facebook an. Hierfür solltest du aber Erfahrung im Bereich Landingpages, Paid Ads und Verkaufen haben, damit du dein Geld nicht verbrennst.

Aufgaben und Alltag als selbständiger Coach

Die täglichen Aufgaben eines Coaches können variieren, abhängig von ihrer Spezialisierung und Arbeitsumgebung. Hier sind jedoch einige typische Aktivitäten, die ein selbständiger Coach in seinem Berufsalltag ausführen könnte:

 

  1. Sitzungen mit Kunden: Coaches verbringen viel Zeit in Einzel- oder Gruppensitzungen mit ihren Kunden. Diese Sitzungen können persönlich oder online stattfinden. Sie sind darauf ausgerichtet, Kunden bei der Erreichung ihrer persönlichen oder beruflichen Ziele zu unterstützen.
  2. Vorbereitung und Nachbereitung von Sitzungen: Vor und nach den Sitzungen müssen Coaches sich vorbereiten, indem sie sich Notizen machen, Ziele überprüfen, Fortschritte bewerten und individuelle Strategien oder Übungen für ihre Klienten entwickeln.
  3. Fortbildung: Coaches müssen sich kontinuierlich weiterbilden, um auf dem neuesten Stand der Coaching-Methoden und -Techniken zu bleiben. Dies kann durch das Lesen von Fachliteratur, den Besuch von Workshops oder das Teilnehmen an Online-Kursen erfolgen.
  4. Netzwerken und Marketing: Um neue Klienten zu gewinnen und berufliche Beziehungen zu pflegen, ist Netzwerken ein wichtiger Bestandteil der Arbeit eines Coaches. Dazu gehört auch das Marketing, wie die Pflege einer Website, das Veröffentlichen von Artikeln oder das Halten von Vorträgen.
  5. Verwaltungsaufgaben: Wie in jedem Beruf gibt es auch im Coaching administrative Aufgaben, wie die Terminplanung, Rechnungsstellung, das Beantworten von E-Mails und die Kundenverwaltung.

Brauche ich einen Businessplan, um mich als Coach selbständig zu machen?

Ein Businessplan ist nicht notwendig, kann aber helfen, für sich selbst einen Plan aufzustellen, wo man hin möchte und wie man das genau anstellen will. Ein klassischer Businessplan wird im Gründer-Kontext häufig für Banken angefertigt, um von dem Geschäftsmodell zu überzeugen und sich eine Finanzierung zu sichern. Als selbständiger Coach wird eine Finanzierung nicht nötig sein, weil man ohne große Investitionskosten direkt Geld verdienen kann und somit direkt Cashflow positiv ist.

Trotzdem kann eine Planung helfen, um Struktur und Sicherheit in seine Selbständigkeit als Coach zu bringen, Risiken und Chancen zu identifizieren, sich durch die Erreichung von Zielen zu motivieren und seine Fortschritte objektiver bewerten zu können. Nachfolgend findest du eine Übersicht für deinen Businessplan, um sich als selbständiger Coach selbstständig zu machen.

Businessplan für selbständige Coaches

Voraussetzungen und rechtliche Anforderungen

In Deutschland hängt die Frage, ob ein Coach ein Gewerbe anmelden muss oder als Freiberufler tätig sein kann, von der genauen Art seiner Tätigkeit und der Ausbildung ab.

Gewerbe anmelden oder freiberuflich

Freiberufliche Tätigkeit: Viele Coaches in Deutschland können als Freiberufler eingestuft werden, besonders wenn ihre Tätigkeit als beratend, erzieherisch, bildend oder therapeutisch angesehen wird. Dies trifft häufig auf Coaches zu, die eine entsprechende akademische Ausbildung oder eine anerkannte Qualifikation in einem Beratungsfeld haben, zum Beispiel als Psychologen, Pädagogen oder Ähnliches.

Gewerbeanmeldung: Muss ein Coach jedoch keine spezifische akademische Ausbildung oder Qualifikation für seine Tätigkeit nachweisen, kann es sein, dass er als Gewerbetreibender eingestuft wird und dementsprechend ein Gewerbe anmelden muss. Dies könnte beispielsweise für Coaches im Bereich Lebensberatung oder bestimmten Arten von Business-Coaching ohne spezifische akademische Qualifikation zutreffen.

Letztendlich ist es das Finanzamt, das auf Grundlage der individuellen Umstände entscheidet, ob eine Tätigkeit als freiberuflich oder gewerblich einzustufen ist. Es ist daher ratsam, sich direkt beim zuständigen Finanzamt zu erkundigen oder einen Steuerberater zu konsultieren.

Steuern als selbständiger Coach

Als selbständiger Coach hat man die Möglichkeit, verschiedene Kosten als Betriebsausgaben von der  Steuer abzusetzen. Diese Betriebsausgaben verringern den Gewinn und somit die Höhe der zu zahlenden Steuern. Hier sind einige typische Beispiele:

Bürokosten: Die Miete für Büroräume, Kosten für Büromaterial, Büromöbel und Büroausstattung können abgesetzt werden.

Fahrzeugkosten: Wenn du ein Fahrzeug für deine Coaching-Tätigkeit nutzt, kannst du Kosten wie Benzin, Versicherung, Wartung und Abschreibung als Betriebsausgaben geltend machen. Falls du dein privates Fahrzeug teilweise beruflich nutzt, kannst du die Kosten anteilig absetzen.

Ausbildungs- und Weiterbildungskosten: Kosten für berufsbezogene Fortbildungen, Seminare, Workshops und Fachliteratur sind absetzbar.

Kommunikationskosten: Kosten für Telefon, Internet und eventuell benötigte Software Lizenzen können ebenfalls abgesetzt werden.

Reisekosten: Wenn du für deine Coaching-Tätigkeit reisen musst, kannst du Reisekosten wie Flugtickets, Bahnkarten, Übernachtungskosten und Verpflegungsmehraufwand absetzen.

Versicherungen: Berufshaftpflichtversicherung und andere für deine Tätigkeit relevante Versicherungen.

Marketing und Werbung: Kosten für die Erstellung und Pflege einer Website, für Werbematerialien wie Flyer und Visitenkarten sowie für Online-Werbung.

Geräte und Software: Anschaffungskosten für Computer, Drucker, Fachsoftware und andere technische Geräte, die du für deine Arbeit benötigst.

Raumkosten und Home-Office: Wenn du von zu Hause aus arbeitest, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für das Home-Office absetzen.

Steuerberatungskosten: Kosten für einen Steuerberater, der dich bei der Erstellung deiner Steuererklärung unterstützt.

Fazit

Wer sich als Coach selbständig machen will, hat im Jahr 2024 die besten Voraussetzungen dafür. Der wachsende Markt spiegelt die Chancen in dem Markt wider. Gutes Marketing und eine hervorragende Dienstleistung gehören genauso zum Erfolg wie eine glasklare Positionierung.

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