Facebook hat in den letzten Jahren die organische Reichweite extrem eingeschränkt. Die vielen Gruppen, denen Facebook-Nutzer beitreten können, sind jedoch nach wie vor hervorragend dafür geeignet, neue Kunden zu gewinnen, ohne auch nur einen einzigen Cent für Werbung ausgeben zu müssen. In diesem Beitrag erhältst du 10 Tipps, wie auch du neue Kunden über Facebook-Gruppen gewinnen kannst.

1. Optimiere dein Facebook Profil

Sobald du in Facebook-Gruppen aktiv wirst, werden sich andere Nutzer dein Profil anschauen. Jetzt gilt: Der erste Eindruck zählt – vor allem dann, wenn es um eine potenzielle Zusammenarbeit geht.

1.1 Das Profilbild

Als Faustregel gilt: Bleibe authentisch! Um einen professionellen Eindruck zu machen, brauchst du nicht zwingend ein Bild von dir im Anzug oder mit Business-Kostüm. Ein Bild im normalen Freizeitlook ist definitiv ausreichend. Achte aber darauf, dass dein Profilbild nicht zu alt ist.

1.2 Das Titelbild

Ein Titelbild kann den Besuchern deines Profils einen ersten Hinweis auf deine Dienstleistung geben. Viel zu häufig wird diese Möglichkeit leider nicht genutzt. Lade also ein aussagekräftiges Titelbild hoch und optimiere es für die Ansicht über mobile Endgeräte – schließlich sind mehr als 80% der Facebook-Nutzer mobil online.

1.3 Der Steckbrief

Dein Steckbrief erscheint unterhalb deines Profilbildes. Hier hast du die Möglichkeit, dich selbst mit 101 Zeichen zu beschreiben. Nutze diese begrenzte Zeichenanzahl am besten für deinen Slogan und einen Link zu deiner Homepage.

2. Tritt relevanten Gruppen bei

Die Suche nach den richtigen Facebook-Gruppen ist recht einfach. Du hast zwei Möglichkeiten: Tritt entweder solchen Gruppen bei, die deine Form der Dienstleistung zum Thema haben, oder solchen, in denen diejenigen Personen aktiv sind, die du als deine Zielgruppe definierst.

Darauf solltest du achten:

  1. Tritt nicht zu vielen Gruppen bei, da du sonst nicht ausreichend interagieren kannst, um in den Gruppen als Experte wahrgenommen zu werden. Außerdem könnten direkte Anfragen nach einer Dienstleistung auf deiner Startseite in einem Schwall von Gruppenbeiträgen untergehen.
  2. Achte bei einer neuen Gruppe auf die Anzahl der täglichen Beiträge. Werden in der Gruppe verhältnismäßig wenig Beiträge pro Tag gepostet, deutet dies auf eine starke Inaktivität der Gruppenmitglieder hin.
  3. Achte auf die Gruppengröße! Bei kleinen Gruppen bis zu 500 Personen ist die Wahrscheinlichkeit, dass du hervorstichst, größer. Andererseits gibt es in kleinen Gruppen weniger Diskussionen, in denen du dich als Experte positionieren kannst. Bei sehr großen Gruppen musst du zwar mehr Aufwand betreiben, um wirklich wahrgenommen zu werden, auf der anderen Seite ist das Potenzial, neue Kunden zu gewinnen, durch die große Anzahl an Mitgliedern natürlich höher.

2.1 Themenrelevante Gruppen

Nutze die Facebook-Suchfunktion und tippe ein Keyword ein, das deiner Dienstleistung entspricht. Verwende anschließend die Filterfunktion und grenze die Suche nur nach Gruppen ein.

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Sobald du ein Keyword eingegeben hast, z.B. „Unternehmertum“, werden dir direkt relevante Gruppen angezeigt. In der Regel siehst du anhand der Ergebnisse auch weitere Keyword – in dem Fall die Keywords „Selbstständige“ oder „Unternehmer“.

Ein guter Tipp: Arbeite mit transaktionalen Keywords. Hierbei handelt es sich um Keywords, hinter denen eine direkte Kauf- bzw. Handlungsabsicht steckt: z.B. die Gruppe „Webdesignaufträge suchen und finden“.

2.2 Zielgruppenrelevante Gruppen

Tritt Gruppen bei, in denen deine Zielgruppe vertreten ist. Bietest du beispielsweise eine Agenturdienstleistung für Handwerksbetriebe an, kannst du Gruppen für Handwerker beitreten und so deine potenziellen Kunden direkt ansprechen.

3. Positioniere dich als Experte

Wenn du über Facebook-Gruppen Kunden gewinnen möchtest, ist eine Positionierung als Experte unerlässlich. Sobald du dich hinreichend positioniert hast, werden andere Nutzer, denen du bereits geholfen bzw. für die du bis dato gearbeitet hast, dich bei Fragen rund um dieses Thema verlinken und dir so neue Aufträge beschaffen.

Zu der Zeit, als das Geschäftsmodell Amazon FBA immer höhere Wellen in Deutschland geschlagen hat, konnte sich der Steuerberater Thomas Matisheck beispielsweise einen absoluten Expertenstatus auf diesem Gebiet aufbauen. Durch den hohen Mehrwert, den er einer Facebook-Gruppe zu diesem Thema geboten hat, konnte er seinen Umsatz deutlich steigern.

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Wir haben Thomas nach seiner Meinung zu der Kundengewinnung über Facebook-Gruppen gefragt. Das war seine Antwort:

„Sich als Dienstleister in speziellen Gruppen zu engagieren ist zwar sehr aufwendig, aber es führt in der Regel immer zu entsprechenden Mehrwerten. Sei es, um sich als Experte zu etablieren, sei es, um die Probleme der Zielgruppe zu kennen und Lösungsansätze bieten zu können. Bei uns hat das Engagement in Facebook-Gruppen eine Eigendynamik ausgelöst, da wir so unserer Zielgruppe unseren Mehrwert aufzeigen konnten. Dieses Engagement zog ein deutliches Umsatzwachstum nach sich.“

4. Biete kostenlose Webinare an

Du kannst dir einen Expertenstatus unter anderem auch dadurch erarbeiten, dass du dein Wissen weitergibst. Biete kostenlose Webinare an und mache dabei direkt noch finanziellen Umsatz. In einer Facebook-Gruppe für virtuelle AssistentInnen haben wir beispielsweise 2,5-stündige Webinare für eine Aufwandsentschädigung von 19€ angeboten, in dem wir VA gezeigt haben, wie sie ihre eigene Website bauen. Dieses Angebot war so attraktiv, dass mehr als 150 Personen unseren Beitrag kommentiert haben. Insgesamt konnten wir einen Umsatz im hohen dreistelligen Bereich generieren, ohne einen Cent in Werbung investiert zu haben.

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5. Vernetze dich mit anderen Nutzern

Wenn du dich privat mit anderen Facebook-Nutzerin vernetzen möchtest, greife am besten nicht auf vorgefertigte Textbausteine zurück, die nur den Zweck haben, jemandem etwas zu verkaufen – auch wenn dir das viele Coaches empfehlen. Unserer Erfahrung nach sind viele Nutzer solchen Nachrichten gegenüber eher skeptisch. Tausche dich mit den Nutzern zunächst in den Kommentarsparten von Beiträgen aus, bevor du private Nachrichten verschickst und vielleicht sogar eine Freundschaftsanfrage versendest. Ein erster Kontakt innerhalb der gemeinsamen Facebook-Gruppe schafft Vertrauen und wird den anderen Nutzer viel eher dazu bringen, mit dir in Kontakt treten zu wollen. Ein Klick auf dein Profil ist dadurch viel wahrscheinlicher und führt im besten Fall sogar dazu, dass ein potenzieller Kunde auf dich zugeht.

6. Liefere einen Mehrwert

Indem du Beiträge kommentierst und auf Fragen der Community antwortest, bietest du einen hohen Mehrwert für die Gruppe. Diesen Mehrwert kannst du auch zusätzlich dadurch steigern, dass du den Nutzern aktuelle Informationen zu relevanten Themen lieferst, z.B. über neue politische Bestimmungen oder neue Forschungsbeiträge. Achte nur stets darauf, dass diese Informationen auch wirklich von Relevanz für die Gruppenmitglieder sind, sonst läufst du Gefahr, als „Spammer“ zu gelten, und gefährdest möglicherweise deinen Expertenstatus.

Du kannst durch regelmäßiges Posten in Gruppen sogenannte Abzeichen gewinnen. Mit diesen Abzeichen möchte Facebook seine aktivsten Nutzer von anderen abheben – dein Abzeichen wird direkt mit jedem Beitrag hinter deinem Namen gepostet. Facebook hat außerdem eine neue Bewertungsfunktion eingeführt. Andere Gruppenmitglieder können durch einen Pfeil nach unten oder oben deine Antworten bewerten.

7. Erstelle eine eigene Facebook-Gruppe

Um Kunden zu gewinnen, kannst du nicht nur bereits vorhandenen Gruppen beitreten, sondern natürlich auch deine eigene Facebook-Gruppe gründen. Die Betreuung einer eigenen Gruppe ist jedoch gerade am Anfang sehr zeitintensiv. Hat deine Gruppe aber erst einmal eine gewisse Größe erreicht, entwickelt sie schnell Eigendynamik und sie wächst eigenständig.

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7.1 Aussagekräftiger Gruppenname

Dem Namen deiner Facebook-Gruppe kommt natürlich eine entscheidende Rolle zu. Überlege dir vorab, welche Zielgruppe der Gruppenname ansprechen soll und welche Suchbegriffe bzw. Keywords diese Zielgruppe in die Facebook-Suchleiste eingeben wird, um nach einer Gruppe wie deiner zu schauen. Integriere diese Keywords in deinen Gruppennamen.

 Ein Name wie „Podcast Marketing – Strategien & Tricks für mehr Reichweite“ zeigt, wie man Keywords in seinen Gruppennamen einbinden kann. Die Zielgruppe sucht vermutlich nach Keywords wie „Podcast Marketing“, „Podcast Reichweite“ oder „Podcast Tipps“. Bei all diesen Suchanfragen würde die oben genannte Gruppe angezeigt werden. Der Titel ist außerdem vorteilhaft gewählt, da direkt deutlich wird, was man als neues Gruppenmitglied erwarten kann.

7.2 Einstellungen der Sichtbarkeit von Facebook-Gruppen

Die Einstellungen für die Sichtbarkeit sind entscheidend für deinen Erfolg bei der Kundengewinnung. Bei Facebook kannst du entscheiden, ob eine Gruppe für alle Nutzer sichtbar ist und ihr jeder ohne Weiteres beitreten kann, oder ob die Gruppe privat ist und jemand nur nach vorheriger Überprüfung in die Gruppe aufgenommen wird. Jetzt könnte man meinen, dass man die Einstiegshürde am besten möglichst niedrig hält, damit die Anzahl an Gruppenmitgliedern schnell wächst. Das ist jedoch ein Trugschluss – bei einer öffentlichen Gruppe läufst du Gefahr, dass viele Bots und Spammer deiner Gruppe beitreten, die für die anderen Mitglieder keinen Mehrwert bieten und sie im schlimmsten Fall durch themenirrelevante Postings vergraulen.

Daher lautet unser Tipp: Setze auf Qualität statt Quantität und bestimme selbst über potentielle Mitglieder. Durch die Fragen, die du ihnen vorab stellst, kannst du sie qualifizieren und framen.

7.3 Gruppenaktivität

Eine erst Gruppenaktivität lässt sich schon vor dem Eintritt in diese Gruppe erkennen: Bei der Auflistung von Gruppen nach einer Suchanfrage wird dem Suchenden direkt die Anzahl der Gruppenmitglieder sowie die täglich geposteten Beiträge angezeigt.

Viele Suchende tendieren dazu, Gruppen mit vielen Mitgliedern beizutreten, da sie sich erhoffen, hier auf mehrere Fragen ohne viel Aufwand Rückmeldungen zu erhalten. Dies lässt sich auch psychologisch erklären: Eine Gruppe, in die viele Nutzer eingetreten sind, vermittelt den Eindruck sozialer Bewährtheit. Das erschwert es kleinen, neu gegründeten Gruppen zu wachsen und Mitglieder zu generieren.

Viele bedenken dabei allerdings nicht, dass in großen Gruppen die Gefahr besteht, dass deine Frage möglicherweise unter der täglichen Masse von Beiträgen untergeht und dass unter einem Beitrag so viele unterschiedliche Meinungen stehen, dass sich neue Diskussionen ergeben und die ursprüngliche Frage nicht mehr beantwortet wird. In Gruppen mit wenigen Mitgliedern ist die Interaktion oftmals persönlicher und die Mitglieder fühlen sich schneller indirekt dazu verpflichtet, auf Beiträge zu reagieren.

Sorge in deiner eigenen Facebook-Gruppe gerade zu Beginn stets für eine hohe Interaktion, indem du beispielsweise offene Fragen oder Umfragen erstellst.

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8. Mache live einen bleibenden Eindruck

„Menschen kaufen von Menschen“ – einen persönlichen Eindruck von dir und deiner Dienstleistung vermittelst du in einem Live-Video sehr viel besser als in einem schriftlichen Posting. Videos heben sich von sonstigen Beiträgen ab, sind in der Regel viel auffälliger, wecken höhere Aufmerksamkeit und generieren mehr Reichweite. Dadurch, dass du den anderen Gruppenmitgliedern eine persönliche Note von dir zeigst und sympathisch bist, bauen sie Vertrauen zu dir auf – der perfekte Start für eine Zusammenarbeit als Coach, Berater und Dienstleister.

9. Verkaufe deine Dienstleistung oder dein Produkt

Der Grundgedanke von Facebook-Gruppen ist in erster Linie der produktive Austausch untereinander – man sucht Gleichgesinnte, stellt seine Fragen, erhält Hilfe. Als Unternehmer verfolgst du aber das primäre Ziel, deine Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Der Spagat zwischen Verkaufen und Helfen ist etwas, für das du nach und nach ein Gefühl entwickeln musst. Unser Tipp: Gehe moderat mit beidem um; nutze die Chancen zum Verkauf, sobald sie sich ergeben, dränge dich aber zu sehr mit offensichtlichen Verkaufsfragen auf, sonst fällst du bei anderen Gruppenmitgliedern negativ auf.

10. Multichanel – Probleme deiner Zielgruppe erkennen und eine einfache Lösung bieten

Durch deine hohe Aktivität in den Facebook-Gruppen, verwendest du viel Zeit darauf, dich mit den Anliegen und Problemen der Gruppenmitglieder auseinanderzusetzen. Nutze die Chance und arbeite effizient: Wie wäre es, deinen Content direkt auf mehreren Kanälen zur Verfügung zu stellen? Du weißt genau, vor welche Probleme sich deine Zielgruppe gestellt fühlt, was für Fragen sie hat und welche Hilfestellung sie benötigt. Erstelle doch beispielsweise ein Youtube-Video oder einen Blogbeitrag, in dem du häufig gestellte Fragen der Gruppenmitglieder gesammelt beantwortest. Nebenbei generierst du dir direkt erste Zuschauer und Leser – der perfekte Start für mehr Reichweite. Wenn du dann auch noch den Facebook-Pixel auf deiner Homepage installiert hast, kannst du direkt deinen Pixel mit der richtigen Zielgruppe anlernen.

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